Im Kranenburger Museum Katharinenhof und im Kunstmagazohn Nijmegen geht es um Kunst und Religion. Das ist provokant, witzig, macht nachdenklich

Wenn Selma Dronkers ihre Bilder malt, ist das für sie eine Meditation. Wochenlang füllt sie die Leinwand mit winzigen Bleistiftpunkten. Es entstehen graue Farbverläufe. Was ist das? „Keine Form, aber eine Erfahrung“, sagt sie. Kein Bild von Gott, weil das nicht geht. Aber die Suche danach.

Die Bilder von Selma Dronkers sind äußerlich die unspektakulärsten, die man in der aktuellen Ausstellung „Kunst und Religion“ im Kranenburger Museum Katharinenhof finden kann.

Spannungsfeld wird gut sichtbar

Gleichzeitig sind sie am aufwendigsten. Hier wird das Spannungsfeld bereits gut sichtbar, in dem sich die niederländischen und deutschen Künstler befinden. Auf der einen Seite ist da der Effekt: ein Jesus in blutigen Bruchstücken und einer, der auf einer Weltkugel balanciert und mit einer Geißel seilzuhüpfen scheint (Jan Tregot). Das ist knallhart, vielleicht für manchen Betrachter wie eine Faust, die einem ins Gesicht schlägt. Und da ist auf der anderen Seite der leise Ton, das stille Aufblinken von Lichtkörpern im Devotionalienraum (Dagmar Reichel, Trost und Leid). Sinnsprüche beleuchten die alten Wallfahrtsmitbringsel. Und in die Stille hinein hört man Splitter aus Reden von Donald Trump. Das geht unter die Haut.